Etappe 1 - Fantasy Island
Man offierte uns einen einfachen Rundkurs, den es dreimal zu bewältigen galt. Trockener ebener Boden stand im Roadbook und wir frötzelten noch mit anderen, dass wir wegen der GORM-Leute nun schon so kurze Wischi-Waschi-Etappen fahren würden.
Der Start begann direkt an der ehemaligen Landebahn und führte durch ein ca. 50m langes Sandloch. Der Kurs hatte insgesamt nur ca. acht oder neun Kilometer pro Runde und wir wussten auch nicht, was uns hinter dem Wäldchen erwarten würde. 3-2-1-Los. Wir kamen gut weg und gruben uns durch den weichen Schüttsand in der Startmulde. Dann ging es auf 300m Piste gen Wäldchen, wo wir einbogen und nunmehr aus dem Sichtbereich der Zuschauer verschwunden. Überraschenderweise war die Strecke aber alles andere als einfach. Hauptsächlich die Technik hatte zu kämpfen, denn neben unendlich vielen Bondenmulden / -wellen, bestand alles aus dem guten weichen märkischen Sand. Der Motor musste kämpfen und wir wurden im Innenraum kräftig durchgeschüttelt.
Nach einer halben Runde erreichten wir den ersten CP (Check Point) und exakt 100m dahinter blieb unser range stehen Obskur Der Starter drehte, aber der Motor wollte einfach nicht anspringen. Wir waren ratlos und hatten schon Angst, dass uns die Einspritzanlage Hopps gegangen sei. So verbrachten wir etwa 15min mit suchen, schauen und telefonierten mehr oder weniger hilflos mit Polaris. Irgendwie warf ich dann einen letzten Blick auf die Schalter im Inneren und stellte mit Entsetzen fest, dass zwar die Sicherheitskappe des Zündschalters oben war, der Schalter ansich jedoch unten. Klick - Brumm - Weiter gings. Wahrscheinlich hatte ich beim Versuch die Boardkarte in die Mittelhalterung zu Klipsen, den Schalter erwischt und damit das Fahrzeug ausgeschaltet. Erleichtert und frustriert fuhren wir weiter. 15min auf dem kleinen Rundkurs bedeuten in der Platzierung einen Unterschied von irgendwie 70 Plätzen. Eigentlich ist uns das egal, aber mal ehrlich - Es wurmt einen dann doc.
Die letzten zweieinhalb Runden gingen laaangsam vorrüber und unsere Motortemperatur stieg unaufhörlich an. Die Anzeige klebte bei schlecht ablesbaren 115 Grad, das Automatikgetriebe erzählte was von 135 Grad und der Druck im Kühlsystem zeigte auch Werte um 1.5bar und darüber an. In unseren Gesichtern fand man Staub aus den Epochen der Zeit, nun aufgewirbelt von hunderten von Reifen, die sich Stück für Stück vorwärts durchs Erdreich wühlten. Unsere Reifenwahl der Silverstone MT-117 war hier übrigens (ganz klar) völlig für den Arsch. Was hätten wir für einen Satz AT Reifen gegeben oder normale MTs, bei denen man etwas Luft ablassen kann. Aber so wühlten wir auf 3bar Donuts vorwärts und hatten Mitleid mit unserem Auto.
Wir erreichten das Ziel mit fast leerem Kühlsystem. Die Statistikflasche war samt Schlauch schon abgerissen und übervoll. Dennoch glücklich, Teil eins von sieben hinter uns gebracht zu haben. Auf der Hubfläche der Ladeboardwand machten wir es uns dann gemütlich und beobachteten die noch immer startenden Fahrzeuge, wie sich kleine und große LKW direkt nach dem Start unendlich fest fuhren, wie Hightech-Rallyeracer mit Tempo 100 die Strecke langdonnerten und wie die IFAs mit einem hellen Zischen Schalteten. Es war eine einzige Sandwolke im Sonnenuntergang, die das seidig orange Licht reflektierte und dem ganzen die Athmospähren eines Wüstencamps verlieh. Wir genossen den Abend, besuchten das Essenszelt und machten uns gegen 23 Uhr auf gen Tropical Islands zum Schwimmen und Erholen.
Am nächsten Morgen hieß es dann eigentlich Abbauen und losfahren zum Start in Polen. grenzübergang Gubin und 23km dahinter im Wald gings los. Aber für uns hieß es erstmal Kühlsystem flicken (vielen Dank an die Schweizer, die den passenden Schlauch und jene Harmoniepillen dabei hatten), Automatikölkühlsystem dichten. So waren wir denn relativ allein. Nur der Versuz von Luc Kumpen stand noch vor den Dixies und die Rallyecaterer bauten auch noch ab. Auf unserem weg zur Grenze wichen wir stark vom Roadbook ab, da unser Fahrzeug dringend Benzin benötigen würde. So fuhren wir fix über Lübben und von dort wieder gen Nord-Nord-Ost. Mit 4min Sicherheit erreichten wir den Start. Helme auf, Video ein, noch ein Schluck Wasser und los gehts. Unser Weg führte uns durch malerische Seen und Auen direkt nach Zagan. - Auf einen abgrundtief hässlichen und staubigen neuen Campingplatz, den wohl jeder wegen seiner Enge und der unendlich weiten Weg zu Duschen und Klos gehasst hat.
Antharax und Polaris hatten aber trotz des beengten Platzes ein kleines Camp zusammengestellt, in dem wir etwas Freiraum hatten - Wenn auch nur etwa 3m². Aber wir waren glücklich, dass unser neues Fahrzeug seine Jungfernfahrt so gut überstanden hat und die meisten der praktisch umgesetzten Ideen sich als erfolgreich erwies. Die Defekte hielten sich in kleinen Grenzen.
Video anschauen (80MB, DivX / MPEG4, 12min Laufzeit)
Man offierte uns einen einfachen Rundkurs, den es dreimal zu bewältigen galt. Trockener ebener Boden stand im Roadbook und wir frötzelten noch mit anderen, dass wir wegen der GORM-Leute nun schon so kurze Wischi-Waschi-Etappen fahren würden.
Der Start begann direkt an der ehemaligen Landebahn und führte durch ein ca. 50m langes Sandloch. Der Kurs hatte insgesamt nur ca. acht oder neun Kilometer pro Runde und wir wussten auch nicht, was uns hinter dem Wäldchen erwarten würde. 3-2-1-Los. Wir kamen gut weg und gruben uns durch den weichen Schüttsand in der Startmulde. Dann ging es auf 300m Piste gen Wäldchen, wo wir einbogen und nunmehr aus dem Sichtbereich der Zuschauer verschwunden. Überraschenderweise war die Strecke aber alles andere als einfach. Hauptsächlich die Technik hatte zu kämpfen, denn neben unendlich vielen Bondenmulden / -wellen, bestand alles aus dem guten weichen märkischen Sand. Der Motor musste kämpfen und wir wurden im Innenraum kräftig durchgeschüttelt.
Nach einer halben Runde erreichten wir den ersten CP (Check Point) und exakt 100m dahinter blieb unser range stehen Obskur Der Starter drehte, aber der Motor wollte einfach nicht anspringen. Wir waren ratlos und hatten schon Angst, dass uns die Einspritzanlage Hopps gegangen sei. So verbrachten wir etwa 15min mit suchen, schauen und telefonierten mehr oder weniger hilflos mit Polaris. Irgendwie warf ich dann einen letzten Blick auf die Schalter im Inneren und stellte mit Entsetzen fest, dass zwar die Sicherheitskappe des Zündschalters oben war, der Schalter ansich jedoch unten. Klick - Brumm - Weiter gings. Wahrscheinlich hatte ich beim Versuch die Boardkarte in die Mittelhalterung zu Klipsen, den Schalter erwischt und damit das Fahrzeug ausgeschaltet. Erleichtert und frustriert fuhren wir weiter. 15min auf dem kleinen Rundkurs bedeuten in der Platzierung einen Unterschied von irgendwie 70 Plätzen. Eigentlich ist uns das egal, aber mal ehrlich - Es wurmt einen dann doc.
Die letzten zweieinhalb Runden gingen laaangsam vorrüber und unsere Motortemperatur stieg unaufhörlich an. Die Anzeige klebte bei schlecht ablesbaren 115 Grad, das Automatikgetriebe erzählte was von 135 Grad und der Druck im Kühlsystem zeigte auch Werte um 1.5bar und darüber an. In unseren Gesichtern fand man Staub aus den Epochen der Zeit, nun aufgewirbelt von hunderten von Reifen, die sich Stück für Stück vorwärts durchs Erdreich wühlten. Unsere Reifenwahl der Silverstone MT-117 war hier übrigens (ganz klar) völlig für den Arsch. Was hätten wir für einen Satz AT Reifen gegeben oder normale MTs, bei denen man etwas Luft ablassen kann. Aber so wühlten wir auf 3bar Donuts vorwärts und hatten Mitleid mit unserem Auto.
Wir erreichten das Ziel mit fast leerem Kühlsystem. Die Statistikflasche war samt Schlauch schon abgerissen und übervoll. Dennoch glücklich, Teil eins von sieben hinter uns gebracht zu haben. Auf der Hubfläche der Ladeboardwand machten wir es uns dann gemütlich und beobachteten die noch immer startenden Fahrzeuge, wie sich kleine und große LKW direkt nach dem Start unendlich fest fuhren, wie Hightech-Rallyeracer mit Tempo 100 die Strecke langdonnerten und wie die IFAs mit einem hellen Zischen Schalteten. Es war eine einzige Sandwolke im Sonnenuntergang, die das seidig orange Licht reflektierte und dem ganzen die Athmospähren eines Wüstencamps verlieh. Wir genossen den Abend, besuchten das Essenszelt und machten uns gegen 23 Uhr auf gen Tropical Islands zum Schwimmen und Erholen.
Am nächsten Morgen hieß es dann eigentlich Abbauen und losfahren zum Start in Polen. grenzübergang Gubin und 23km dahinter im Wald gings los. Aber für uns hieß es erstmal Kühlsystem flicken (vielen Dank an die Schweizer, die den passenden Schlauch und jene Harmoniepillen dabei hatten), Automatikölkühlsystem dichten. So waren wir denn relativ allein. Nur der Versuz von Luc Kumpen stand noch vor den Dixies und die Rallyecaterer bauten auch noch ab. Auf unserem weg zur Grenze wichen wir stark vom Roadbook ab, da unser Fahrzeug dringend Benzin benötigen würde. So fuhren wir fix über Lübben und von dort wieder gen Nord-Nord-Ost. Mit 4min Sicherheit erreichten wir den Start. Helme auf, Video ein, noch ein Schluck Wasser und los gehts. Unser Weg führte uns durch malerische Seen und Auen direkt nach Zagan. - Auf einen abgrundtief hässlichen und staubigen neuen Campingplatz, den wohl jeder wegen seiner Enge und der unendlich weiten Weg zu Duschen und Klos gehasst hat.
Antharax und Polaris hatten aber trotz des beengten Platzes ein kleines Camp zusammengestellt, in dem wir etwas Freiraum hatten - Wenn auch nur etwa 3m². Aber wir waren glücklich, dass unser neues Fahrzeug seine Jungfernfahrt so gut überstanden hat und die meisten der praktisch umgesetzten Ideen sich als erfolgreich erwies. Die Defekte hielten sich in kleinen Grenzen.
Video anschauen (80MB, DivX / MPEG4, 12min Laufzeit)