Aus der Sicht von Beppo, Originaltext aus dem Forum, noch nicht Korrektur gelesen :-)

Samstag: Technische Abnahme und Prolog fahren, Abends gebaut (Scheinwerfer angeschlossen...)

Sonntag: 1.Etappe, Ausfall des Endschalters an der Kupplung, dadurch musste ich bei jedem Schaltvorgang bis zum Ende der Rallye ein Kabel mit der Hand beim schalten an die Masse vom Tacho halten, dabei muss man natürlich das Lenkrad loslassen, das war sehr schwer, vor allem im tiefen Sand und um Kurven, Ausfall der pneumatischen Kupplungsunterstützung, kuppeln ab dem zeitpunkt nur noch mit massivem Kraftaufwand möglich, danach nach Polen zur nächsten Etappe gefahren, Bis früh um 4 durchgefahren, aber wegen extremer Müdigkeit auf dem Parkplatz bis um 7 genächtigt.

Montag: Weiterfahrt ins 1. Camp, Unterwegs plötzlicher Leistungsverlust, Fehlzündungen und Qualm ohne Ende. Mit letzter Kraft im Camp angekommen-->Fehlersuche. Es hatte die Mitnehmerscheibe der Einspritzpumpe zerbrochen, dadurch war der Einspritzzeitpunkt total daneben. So konnten wir nicht starten. Haben es vorgezogen den ganzen Tag eine neue Scheibe zu bauen. Dies ist uns auch durch große Unterstützung durch andere Teams gelungen. Ca. 23 Uhr hatten wir eine neue Mitnehmerscheibe aus 2 Aluplatten fertig, die mit 2 6er Schrauben verschraubt war. Danke an das Roburteam und an das Team vom MAN 8x8, welche eine Drehbank mithatten. Da man die Einspritzpumpe aber in 2 Positionen einbauen kann, haben wir bis zum nächsten Tag durchgeschraubt um die Kiste zum laufen zu bekommen. Früh gegen 8 lief der Tatra dann wieder.

Dienstag: Start lief problemlos, nach ca. 10km dasselbe problem, Motor lief nicht mehr richtig. Also im Gelände die Einspritzpumpe ausgebaut und gesehen, das es die beiden Schrauben von unserer selbstgebauten Mitnehmerscheibe abgeschert hatte. Konnten im Gelände nur gleichwertige Schrauben einbauen. Durch das Problem mit der Einbauposition mussten wir das ganze natürlich wieder mehrmals machen. Durch die vielen Startversuche hatte es unsrere Batterien auch noch leer georgelt. Also Bergelkw angefordert für Starthilfe. Tatra lief. leider nur 5 Minuten. Danach waren unsere beiden Schrauben wieder abgeschert. Aber wir konnten die 10km wieder zurück ins Camp fahren. Wieder die ganze Nacht geschraubt und jetzt die 2 Scheiben vom Mitnehmer verschweissen lassen. Da es sich um Alu handelte, war das nicht so einfach. Aber das Schweizer Kat-Team hatte ein passendes Schweissgerät dabei. Besten Dank dafür. Die 2 6er Schrauben haben wir noch durch 2 8er ersetzt.

Mittwoch: Guter Dinge an den Start. nach 300m erneut Probleme mit der Einspritzung. Da der Tatra dabei so qualmt, ist sogar die Ortsfeuerwehr zu uns ins Gelände ausgerückt, weil die wahrscheinlich dachten, das der Wald brennt. Jetzt wussten wir uns nicht mehr zu helfen und wollten heimfahren. Doch so hätten wir die 250km nach Hause nie geschafft. Bei der Fehlersuche haben wir bemerkt, das es das Aluteil so eingearbeitet hatte, das sich dadurch der Einspritzzeitpunkt verstellt hatte. Nun war uns klar, das die Einspritzpumpe selber das Problem war, weil die bei Volllast festging, im Stand aber normal drehte. Also in die nächste Stadt gefahren um uns erstmal so einen neuen Mitnehmer für die Pumpe bauen zu lassen. Ohne Polnischkenntnisse ist es extrem schwierig einem Polen begreiflich zu machen, das wir ein Drehteil aus Stahl brauchen und das auch noch Ausfräsungen beitzt, welche teilweise außer Mitte sitzen. Nach 6 Stunden hatten wir so ein Teil in der Hand. da ich einen neue Einspritzpumpe an Bord hatte, haben wir die gleich eingebaut. Die 160km zum nächsten Camp haben wir gleich als Teststrecke genutzt. Hätte es hier Probleme gegeben, wären wir gleich nach Hause weiter gefahren. Aber der Tatra lief mit der neuen Pumpe wie ein Neuwagen. Deshalb haben wir weitergemacht.

Donnerstag: Start ohne Tripmaster zur Marathonetappe von 320km, weil der uns schon vorher irgendwie kaputtgegangen war. Nachts mit einem Iltis rumgeirrt um die Strecke zu finden. Früh um 4 Abruch und zurück ins Camp. 6.30 Ankunft im Camp.

Freitag: 8.00 Frühstück und danach Start, Da wir ohne Tripmaster sowieso irgendjemanden hinterherfahren hätten müssen und die Patrols sich an den Achsen was verbogen hatten, sind wir als 3er Kolonne gestartet. Ansonsten keine Probleme.

Samstag: Start in 10er Gruppen zum 3 Runden-Rundkurs von je 25km. Tatra hat wieder Fehlzündungen aber nur ohne Last. ZIELEINLAUF - Danach Party bis zum abwinken. Olaf musste mich zum Tatra stützen und in die Kabine reinschieben.

Sonntag: Aufbruch zur Heimreise, Tatra läuft kaum noch, Fehlzündungen und Flammen aus dem Auspuff. Mitnehmer von der Einspritzpumpe ist aber ganz. Wir sind ratlos, hoffen aber so bis nach Hause zu kommen. Nach 10km Motor überhitzt und fest. Hilfe angefordert. Riesen Dank an Aigner und an den Veranstalter, die uns da riesig unterstützt haben. Der Tatra wurde Standesgemäß von einem 148iger Abschlepptatran ins nächste Dorf geschleppt, wo sich eine Spedition befindet, die uns angeboten haben, das wir den tatra dort daweile abstellen können. Der Speditionshof ist rund um die Uhr bewacht. Ein beruhigendes Gefühl. Wir sind dann im Service-G von den Patrols mitgefahen zur Afterparty bei mir. Wie die ausgegangen ist kann sich jeder denken.

Ich muss vor allem meinen Respekt an Olaf aussprechen, wie gut er das mit der Navigation hinbekommen hat. Das war nicht leicht, da wir auch keine Sprechanlage hatten und der Tatra extrem laut ist. Auch das er bei den endlosen Schrauberstunden nicht verzweifelt ist ist gigantisch. Denn nebenbei haten wir am Tatra ja auch noch mehrere Bremsschläuche, Reifenfüllschläuche, Servolenkungsschläuche, Auspuff und Elektrik zu reparieren.

Die Rallye selber hat einen riesen Spaß gemacht, auch die Teams untereinander unterstützen sich wo sie können. Das hat mir gefallen. Danke an alle. Unser Nackschneckenteam hat ja leider nicht viel miteinander zu schaffen gehabt, im Prinzip hat jedes Fahrzeug ja sein Ding für sich gemacht. Das fande ich persönlich schade. Ich hab sicher noch hunderte Sachen vergessen, aber ich muss das ganze erstmal selber verarbeiten.
 
 
 
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