Prolog + Etappe 1

Wir hatten dieses Jahr unsere Ziel etwas anders gesteckt als in den Vorjahren.Es sollte nicht mehr ums Ankommen im Ziel gehen. Nach vier Jahren Breslau zuvor, wäre uns dass einfach zu wenig. Nein - Platzierung in den Top20 klang wesentlich spannender und rechtfertigte Ausgaben, Fahrweise und Spassfaktor. Daher ließen Grafe und ich es richtig krachen.

Es war ein windig bedeckter Tag in Dresden. Die Wolken verdunkelten den sonst sonnenerfüllten Himmel und irgendwie war es auch schwül. Der Prolog der Dresden Breslau 2009 war länger als im Vorjahr und startete wieder auf dem eigentlich vergessenen und verdammten Gelände hinter den Messehallen. Ich umschreibe das mal so, weil sich dort wohl eine Armada von Baggern ans Werk gemacht hatte, Jahrzehnte alte Bodenschätze nach oben zu fördern, um eine Art Weg aus Trümmerteilen zu erzeugen. Eine insgesamt wirklich spannende und erschreckende Strecke, die einigen Fahrzeugen schnell Reifenschaden beschehrte. Im vorderen Teil gabs es das übliche Wasserloch und eine Verschränkunspassage, die jeder Vorstellung spottete. wir sind sie vorher abgegangen und haben die Hände über dem kopf zusammen geschlagen. Henrik, was hast Du nur vor mit uns? Aber letztendlich war es fahrbar und es bedurfte nur etwas Mut und Tollkühnheit, sich einen Weg festzusetzen und ihn auch durchzufahren. Das einige PKW und LKW sich in die stabile Seitenlage brachten, ist natürlich keiner besonderen Erwähnung wert. Immerhin fahren wir die Breslau und nicht den Sonntagsausflug mit Omi nach Rügen. (Ja Rügen ist auch schön)

Insgesamt waren zwei Runden zu fahren. In der ersten kam es zum Stau an der Buckelpiste und am Wasserloch. Unsere Idee, von der gewählten Route abzuweichen endete mit Feststecken und ein Bagger kam zu Hilfe, uns weiterzuziehen.

Youtube Video meiner Helmkamera

Am Wasserloch wurden wir wegen eines Problems zwangseingewiesen auf der rechten Seite und mussten somit eine Spur nehmen, aus der wir nicht wirklich wieder rauskamen. Ein bereitstehender Bagger war jedoch wiederum fix vor Ort und hatte uns innerhalb von Sekunden rausgezogen. Die zweite Runde war entspannt. Freie Buckelpiste mit guter Durchfahrt und das Wasserloch mit selbst gewählter Spur war auch nunmehr kein Thema.

Wir schossen glücklich aus dem Prolog, beäugten kurz den Range und machten uns sofort im Anschluss auf den Weg in die Sandgrube - Welche als erste Etappe gewertet wurde. Dort trafen wir alte Freunde und Bekannte. Fritz Becker erzählte von seinem aufgerauchten Automatikgetriebe und Gerd Kastenmeier informierte über die Geschichte der Sandgrube. Patrick und ich schifften fix an eine Mauer und schon gings los.

Das Gelände dort war herrlich. Riesige begrünte Sandgrube mit wirklich aberwitzigen Abfahrten. Das war teilweise so steil, ehrlich - privat würde ich das nicht fahren wollen. Und dann nicht einfach nur gerade runter. Nein, durch enge Bäume, um Ecken und mit grßen Höhenunterschieden. Hat viel Spass gemacht.

Achja - Kurz nach dem Start stand eine LilaQ vor uns auf dem Hügel. Irgendwie hing sie fest. Wir nahmen sie an den Haken und zogen sie zurück. Dann war der Weg frei und es ging weiter. Irgendwo in der Etappe muss dann auch unser Hi-Lift abgeklappt sein. Denn als wir im Ziel ankamen, hing der Arme halb abgebrochen runter. :-)

Es fing an zu Regnen. Wir fuhren zurück ins Camp und sahen, dass noch etliche LKW starten mussten. Der Zeitplan für Etape 1b - Nämlich nochmal das Prologgelände, nur verändert - fiel ins Wasser. Und so gewährten wir unserem Range etwas Zuneigung. Irgendwann abends, ich erinnere mich ad hoc gar nicht mehr an die genaue Zeit, ging es dann doch los. Und Boah Ey, das war nochmal ne Ecke schärfer. Durch dunkle enge Hallen, Schutthügel, durch alte Terassen, Betonkanten hoch - Irrwitzig und irrwitzig gut. Wer auf sowas steht, wird es geliebt haben. Wir hatten das große "Glück", erstmal nach dem Start stehenbleiben zu müssen. Denn unser Benzin-Dichtmassen-Glibber hatte die Ansaugung verstopft und ohne Benzin fährt die Fettschnecke nicht. Das kostete und etwa 10min. Aber aus Fehlern soll man lernen und ich hab gelernt. Dennoch würde sich dieses Problem noch einige Zeit weiter ziehen.

Die Orga erzählte uns dann am nächsten Tag, dass sie bis 3 Uhr nachts aktiv waren. Viele LKWs hingen mit Reifenschaden fest.

Für alle Medienbegeisterten - Hier die ersten sieben Minuten auf YouTube: Abendprolog (Etappe 1b) Mitschnitt

Sonntag Morgen, die Sonne brennt. Es ist der Tag des Charity Prologs. Menschen haben Beifahrerplätze ersteigert, um mit Rennprofis in ihren verrückten Kisten durch den Prolog zu donnern. Mit dabei auch Tom Gerhard und Joey Kelly (zweiteren hab ich nie gesehen). Da etwas Chaos mit allem einher ging, waren wir früher beim Start als eigentlich geplant. Ein sehr nettes Mädel suchte sich unsere Fettschnecke aus und wusste wirklich nicht, worauf sie sich einlassen würde.

"Brauche ich den Gurt?" - "Jepp, glaub mir. Und zieh ihn so fest wie möglich" (hier ein Grinsen denken) Grafe muss dann irgendwie im Prologgelände eine gute Show abgegeben haben. Er hat einem Unimog in der einen Runde 2min abgenommen und die Reaktion seiner Beifahrerin war sinngemäß wohl "Und sowas macht Euch Spass?". Nachdem sie sich etwas sammeln konnte, hats ihr aber auch riesig gefallen. Ich kann mir schon vorstellen, dass man "sowas" nicht erwartet, wenn man im Internet einen Beifahrerplatz ersteigert.

Die kleinen Bilder sind anklickbar:

 
 
 
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